Oper "Freispruch für Medea", Staatsoper Hamburg:

Ruth Berghaus´ Inszenierung zielt auf strikt antinaturalistische Lakonik, verweigert tröstliche Utopie: Medea harrt starr vor den eigenen schwarzen Schatten. ... In den choreographischen Zügen der Inszenierung, dem Spiel mit Widderkostümen für die Frauen von Kolchis, dem Wirken des Bewegungschors, den Treppenritualen ... kann man Grundmuster des Berghaus-Stils erkennen. ...
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.9.1995
Oper Medea Hamburg

Die Französin Francoise Pollet, die die überaus schwere Titelpartie schon vor fünf Jahren bei der Kantaten-Uraufführung gesungen hatte, stellte einmal mehr die atemberaubenden Qualitäten ihres Soprans unter Beweis. Countertenor Jochen Kowalski als junger Kreon nutzte seinen Auftritt zu einer professionellen Glanzleistung. ...
Hamburger Abendblatt, 26.9.1995

Bemerkenswert an dem Unterfangen ist freilich der ungewöhnliche, geradezu feministische Blick auf die Figur der Medea. Nicht Täterin, Verräterin an der Familie, Kindsmörderin ist sie hier, sondern vielmehr Opfer des erbarmungslosen männlichen Machtstreben, das Jason auslebt.
Neue Zürcher Zeitung, 26.9.1999

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