Oper "Die Entführung aus dem Serail" konzertant im Prinzregententheater München
Die Szene nicht vermisst ... So munter und musikalisch gelungen wünschte man sich manche szenische Produktion. ... Dass die szenische Aktion kaum vermisst wurde, lag auch an der rollendeckenden Besetzung sowie am "Erzähltext" von Ursula Haas und dessen Interpretation durch Dietrich Fischer-Dieskau. Diese Prosa war frei von Gelehrsamkeit oder gar Peinlichkeit, sie verband Information mit humorvoll dichterischer Fantasie. Fischer-Dieskau gestaltete sie als ein wandlungsfähiger Schauspieler, seine Stimme in allen Lagen und Ausdrucksmöglichkeiten nutzend. So munter und musikalisch wünschte man sich manche szenische Produktion.
Münchner Merkur, 12.10.1999
Operation gelungen. Mozart lebt. Erleichterung, Glück, Jubel im Prinzregententheater. Der Bassa kommentierte die Handlung und lässt uns ausgiebig an seinem Seelenpein teilhaben. Da passt es wunderbar, dass sich Dietrich Fischer-Dieskau der Rolle annahm, Brille auf, an einen Tisch gesetzt, das Buch aufgeschlagen, und los ging`s mit einer Demonstzration an kultivierter Deklamation und spannender Textgestaltung. TZ, München 12. 10. 1999
Das Unterfangen reizte mich schon deshalb, weil ich diesem Ausnahme –Mozart wegen einer fehlenden Partie für meine Stimmlage immer etwas ferngestanden habe. Nun durfte ich eine fiktive, immerhin mögliche Biographie des Bassa nachvollziehen, der bei der Uraufführung durch banalen Zufall, nämlich durch eine fristlose Kündigung des vorgesehenen Tenors, zur Sprechpartie mutiert war.
Dietrich Fischer –Dieskau (Zeit eines Lebens-Auf Fährtensuche, S. 182 ff)